über mich

Meine Kindheit habe ich mit einem alkoholkranken Vater verbracht, zum Glück aber auch mit einer sehr starken und liebevollen Mutter, die für mich und meinen um drei Jahre älteren Bruder immer eine große Stütze war. Der Alkoholismus meines Vaters endete in seinem Suizid, als ich 13 Jahre alt war.

Mein Bruder wurde mit 16 Jahren drogenabhängig und ist mit 29 Jahren gestorben, nachdem meine Mutter und ich einen mehr als zehnjährigen Kampf um seine Heilung führten. Diese Position als letztendlich machtloses Familienmitglied ist mir heute noch sehr präsent.

Mittlerweile bin ich bei der 60+Generation angekommen; in der Zwischenzeit absolvierte ich die Ausbildung zur diplomierten Ehe-, Familien- und Lebens­beraterin. In meiner langjährigen Praxis habe ich immer wieder Klientinnen betreut, die in ähnlichen und mir sehr bekannten Situationen als Mit-Leidende waren. So habe ich meine Beratungstätigkeit ergänzt mit der Suchtberaterausbildung am Anton-Proksch-Insti­tut. Und ich stellte auch hier abermals fest, dass es für die Angehörigen von suchtkranken Personen bei weitem nicht so viele Anlaufstellen gibt, wie sie eigentlich notwendig wären. So also entstand die Idee für diese Selbsthilfegruppe.

Bei Erstgesprächen mit Interessenten stellt sich immer wieder heraus, dass viele Angehörige ihre Geschichte nicht sofort in die Gruppe einbringen möchten – vielleicht aus Angst, ihre Leben zu erzählen, manchmal auch aus einer Müdigkeit heraus, nicht schon wieder ihre Probleme erläutern zu wollen, möglicherweise auch aus Kontaktscheu oder Verschlossenheit. In diesen Fällen biete ich auch über einen längeren Zeitraum regelmäßige Einzelgespräche an.

S.Hödl

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